Comunidad Las Catalinas

In und um dieses entlegene Dorf inmitten des Nationalparks La Guïra (Provinz Pinar del Río) leben etwa 120 Menschen. Abseits der Märkte und staatlichen Institutionen organisieren die Bewohner ihre eigene Versorgung z.B. mit Trinkwasser und haltbar gemachten Lebensmitteln, mit wichtigen Medikamenten und Schulmaterial, aber auch Nothilfe und Wiederaufbau nach den allgegenwärtigen Zyklonen.

Bis in die 1990er-Jahre war Las Catalinas eine Agrargenossenschaft – es gab Arbeitsplätze und zwei weißrussische Traktoren. Die Bauern gaben ihr Land ab und lebten von ihren Rationen, welche wöchentlich aus der Stadt kamen. Diese Abhängigkeiten wurden Ihnen in den folgenden Krisen zum Verhängnis. Viele Bewohner versuchten die traversía (Flucht) in die USA; aber das Dorf hat weiterhin eine junge Bevölkerung, die auf eigenen Beinen stehen möchte. Gemüsegärten werden angelegt, Obstbäume gepflanzt, Geräte für bäuerliche und handwerkliche Arbeit angeschafft, Lehmfußböden ersetzt und neue Techniken erlernt (mittlerweile auch per Handyempfang auf einem nahegelegenen Hügel).


Proyecto de Desarrollo Local Ramaviva

Einen großen Anteil an dieser Dynamik in und um Las Catalinas hat das lokale Entwicklungsprojekt „Ramaviva“. Angetrieben wurde das Projekt von Abel Durán Zaldivar, der vor 12 Jahren seine Professur an der Universität Havanna abgab und seitdem als freier Landschaftsplaner arbeitet. In Ramaviva werden ökologische Techniken in der Bewirtschaftung von Haus- und Marktgärten und die Nutzung alternativer Baumaterialien demonstriert. Durch die vielen Workshops kommen junge Menschen aus ganz Cuba in das entlegene Tal, die von und mit den Menschen in Las Catalinas lernen und arbeiten.